Setzen

In der Lockerungsphase sinkt die Vorspannkraft einer Schraubenverbindung zunächst durch Setzeffekte. Das „Setzen“ erfolgt durch das plastische Einebnen von Oberflächenrauigkeiten in den Auflageflächen, den belasteten Flanken der gepaarten Gewinde und sonstigen Trennfugen. Die Höhe des Setzbetrages ist abhängig von der Anzahl der Trennfugen und den Rauigkeiten der Oberflächen. Der Setzvorgang beginnt bereits bei der Montage und ist innerhalb einiger Stunden abgeschlossen.

In der Lockerungsphase sinkt die Vorspannkraft zunächst einer Schraubenverbindung durch Setzeffekte. Setzen bei Schraubenverbindungen bezeichnet eine zeit- und belastungsabhängige plastische Verformung. Ersetzen entsteht durch das plastische Einebnen von Rauheitsprofilen, die Verformung mikroskopischer Oberflächenaspereiten oder durch Mikrorelaxation im Grenzbereich von Schraube und verspannten Bauteilen im Bereich der Trennfugenflächen zwischen Schraubenkopf, Mutter und den verspannten Bauteilen (Gegenlagen).

Die Folge sind durch die Verkürzung der Klemmstrecke ist das Absinken der in der Schraube gespeicherte elastische Vorspannkraft, wodurch sich die Betriebssicherheit, insbesondere Gleitfestigkeit und Dichtfunktion, verschlechtern kann.

Im Gegensatz zu Kriechen oder Relaxation, die über längere Zeiträume und häufig bei erhöhten Temperaturen wirken, tritt Setzen schon bei und kurzfristig nach der Montage auf und ist stark von der Oberflächenbeschaffenheit und Montagekraft abhängig.

Nach VDI 2230 Blatt 1 wird das Setzen rechnerisch durch eine Setzwegreserve oder durch den Einsatz von Schraubensicherungselementen mit erhöhter Nachgiebigkeit kompensiert, um Vorspannkraftverluste auszugleichen.

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