Sperrkantringe (Profilringe) sind aus profiliertem Draht gefertigte Schraubensicherungselemente mit begrenzter Wirksamkeit gegen selbsttätiges Lösen. Eine wirksame Sicherungsfunktion nach aktuellem Stand der Technik (DIN EN 17976) ist nicht gegeben. Die notwendige Restfederkraft gemäß DIN 267-26 wird nicht erreicht, weshalb sie als ungeeignet gelten. Der Einsatz mit Unterlegscheiben, führt zu zusätzlichen Setzerscheinungen. Moderne Alternativen wie NSK-Scheiben sind technisch überlegen und normgerecht.
Definition, Zielsetzung und Eignung Sperrkantringe (auch Profilringe genannt) sind mechanische Schraubensicherungselemente zur Verhinderung des selbsttätigen Lösens bei dynamischer Belastung. Sie bestehen aus profiliertem Draht und ähneln Federringen. Eine wirksame Sicherungsfunktion nach aktuellem Stand der Technik (DIN EN 17976) ist nicht gegeben. Die notwendige Restfederkraft gemäß DIN 267-26 wird nicht erreicht, weshalb sie als ungeeignet gelten.
Wirkprinzipien und Funktionsweise
Federwirkung: Beim Anziehen erzeugt die elastische Verformung eine axiale Vorspannkraft, die kurzzeitig den Reibschluss erhöht.
Keil-/Sperrwirkung: Die offene Ringform in Kombination mit der Profilierung erzeugt eine geringe Verspannung bei Relativbewegung. Diese soll das Zurückdrehen mechanisch hemmen, ist jedoch in ihrer Wirksamkeit nicht validierbar.
Anwendungsgrenzen
Nur bei Schrauben bis Festigkeitsklasse 5.8 einsetzbar
Einschränkungen bei Edelstahl A4 durch reduzierte Elastizität
Für elektrisch leitende Verbindungen ungeeignet
Kombination mit Unterlegscheiben führt zu zusätzlichen Trennfugen → verstärkte Setzerscheinungen und Verschlechterung der Sicherungseigenschaften
Vorteile
Geringe Kosten
Nachteile
Keine normkonforme Sicherungswirkung, Placeboeffekt
Beschädigung der Gegenlagen
Keine Schutzwirkung bei kurzzeitiger Überlast
Montagekraftstreuung durch ungleichmäßige Reibung
Erhöhte Setzbeträge bei kombinierter Anwendung mit Unterlegscheiben
Normenstatus Profil- und Sperrkantringe sind nach DIN EN 17976 nicht mehr zulässig, da sie die geforderte Restfederkraft nach DIN 267-26 nicht aufweisen. Die früher gültige Zulassung (z. B. nach DIN 25201 für elektrische Anwendungen) ist obsolet, ein aktueller normativer Stand ist nicht gegeben. Ihre Anwendung gilt daher als nicht mehr Stand der Technik.
Fazit und Empfehlung Die Sicherungswirkung ist unzureichend und normativ nicht belegbar. Die Anwendung, besonders in sicherheitsrelevanten Bereichen wie dem Schienenfahrzeugbau, ist nicht zu empfehlen. Moderne Alternativen wie das NSK-Sicherungssystem bieten eine kombinierte Feder- und Sperrwirkung sowie Normkonformität. Geeignete Varianten sind:
NSK-E / NSK-EL für elektrische Verbindungen
NSK-S / M / L je nach Schraubenfestigkeit für mechanische Verbindungen