Relaxation
Innerhalb der Lockerungsphase einer Schraubenverbindung kommt es nach dem Setzen parallel zu Kriech- und Relaxationserscheinungen.
Relaxation in Schraubenverbindungen bezeichnet den zeitabhängigen Abbau von Spannungen bei konstanter Längendehnung, verursacht durch Mikroplastizität oder viskoelastisches Fließen, insbesondere an Kontakt- und Dichtflächen. Sie unterscheidet sich vom Kriechen, bei dem eine Längenänderung unter konstanter Spannung auftritt. Relaxation führt zu einem schleichenden Verlust der Vorspannkraft, was die Gleitfestigkeit und Klemmkraftübertragung beeinträchtigen und zum Funktionsverlust führen kann. Begünstigt wird dieser Effekt durch hohe Temperaturen, weiche Zwischenelemente, schlechte Oberflächen und hohe Montagepressungen.
Die VDI 2230 Blatt 1 berücksichtigt Relaxation rechnerisch als Setzerscheinung, wobei geeignete Werkstoffwahl und konstruktive Maßnahmen Vorspannkraftverluste minimieren sollen. Relaxationseffekte treten in der Regel innerhalb von Wochen bis Monaten auf.