DIN 267-26

"Mechanische Verbindungselemente - Technische Lieferbedingungen - Teil 26: Spannscheiben aus Federstahl für Schraubenverbindungen“ legt Anforderungen für konische Spannscheiben aus Federstahl fest, die Vorspannkraftverluste durch Setzen oder Kriechen kompensieren sollen. Sie definiert Werkstoffe, Härte (420–490 HV), Oberflächen, Prüfverfahren (z. B. Setz-, Dauer- und Federkraftprüfung) sowie Verpackung und Kennzeichnung. Die Norm stellt die Qualität und Funktionssicherheit der Scheiben sicher.

DIN 267-26:2005-12
Mechanische Verbindungselemente - Technische Lieferbedingungen - Teil 26: Spannscheiben aus Federstahl für Schraubenverbindungen

  1. Anwendungsbereich
    DIN 267-26 gilt für konische Spannscheiben aus Federstahl nach DIN 6796 und DIN 6908, die als Setzsicherung in Schraubenverbindungen verwendet werden. Ziel ist der Ausgleich von Vorspannkraftverlusten durch Setzen oder Kriechen – nicht jedoch die Sicherung gegen Losdrehen bei Querbelastung.
  2. Werkstoffe und Oberflächenanforderungen
    Zulässige Werkstoffe sind Federstähle gemäß DIN EN 10089 oder EN 10132-4 mit einer Endhärte von 420–490 HV, um Wasserstoffversprödung zu vermeiden. Die Oberflächen müssen glatt, gratfrei und korrosionsgeschützt sein. Galvanische Beschichtungen nach DIN EN ISO 4042 sind zulässig, jedoch ist bei hohen Härten Vorsicht wegen möglicher Sprödbrüche geboten.
  3. Prüfanforderungen
    a) Maßprüfung: nach DIN EN ISO 3269, AQL 1,5
    b) Härteprüfung: nach DIN EN ISO 6507-1/6508-1; Sollwert: 420–490 HV
    c) Setzprüfung: Druckbelastung für 2 Minuten, Mindest-Resthöhe gemäß Tabelle 1
    d) Dauerbelastung: 48 h bei 100 °C, max. 2 % Höhenverlust, keine Risse/Brüche
    e) Federkraftprüfung: Prüfweg –20 µm, Mindest-Restfederkraft nach Tabelle 2
    Federkennlinie und Anpresskraft gemäß VDI 2230-1 (für Schrauben ≥ 8.8)
  4. Verpackung und Kennzeichnung
    Spannscheiben müssen mechanisch geschützt verpackt sein. Jede Verpackung ist mit Normbezeichnung, Abmessung, Stückzahl und Herstellerkennung zu kennzeichnen (z. B. „DIN 6796 – 8 – FSt“).
  5. Gesamtbewertung
    DIN 267-26 stellt verbindliche technische Lieferbedingungen für Spannscheiben aus Federstahl bereit. Sie gewährleistet:
    - Zuverlässige Kompensation von Vorspannkraftverlusten
    - Versprödungssicherheit bei korrekter Werkstoffwahl
    - Normgerechte Prüfung, Materialqualität und Oberflächenschutz

    Damit bildet die Norm eine zentrale Grundlage für den sicheren und qualitätsgesicherten Einsatz von Spannscheiben in technisch anspruchsvollen Schraubenverbindungen.

Zurück zur Glossar-Übersicht

Fragen Sie unseren KI-Assistenten zu Schraubensicherungen